Donnerstag, 31. Dezember 2009

Last.fm über 2009

Was sind sie, meine Songs 2009? Last.fm hat wieder fleißig mitgehört und liefert eine einigermaßen brauchbare Approximation. Allerdings fehlt fast alles was ich bei grooveshark.com gehört habe komplett (erst vor ein paar Tagen hat mich dmw auf Rumpus gebracht), da dort leider immer noch keine native Scrobbelunterstützung existiert. Aber davon unabhängig sind hier meine Jahrecharts:

Die Zahl in den Klammern bedeutet wie oft ich den Sing gehört habe

Top 20 2009:

1. No Use For A Name - This Is A Rebel Song (95)
2. Martin Luther King Jr. And the band From The Future - I Have A Dream (55)
3. Maria Mena - All This Time (Pick me Up Song) (50)
4. Ryan Bingham- The Weary Kind (45)
5. Dj Mujava - Township Funk (42)
Maria Mena - Self Fulfilling Prophecy (42)
6. Emmy The Great - On The Museum Island (40)
7. Dear Reader - Great White Bear (39)
Olli Banjo - 10 km und Mein Walkman (39)
8. Kings Of Leaon - Use Somebody (38)
9. Emmy The Great- Dylan (36)
10. Emmy The Great - 24 (35)
Brendam James - Green (35)
Loud Colours - Carton Walls (35)
11. Antony And The Johnsons - Fistfull of Love (34)
Maria Mena - Eyesore (34)
12. Emmy The Great - The Easter Parade (31)
Joshua Radin - No Envy, No Fear (31)
Anna Nalick - Breathe (2 AM) (31)
Jonathan Coulton - Re Your Brains (31)

Bei den Songs bestätigt sich die Folk-Dominanz, die sich zur Mitte des Jahres angekündigt hatte. Maria Mena, Emmy The Great, Ryan Bingham, Dear Reader, Brendan James, Joshua Radin, … Aber es gibt auch gänzlich andere Musik: Auf Platz 2 findet sich eine Autotune-Spaß-Single, die ich für einige Wochen rauf und runter gehört habe. Dj Mujava - “Township Funk” (Platz 5) ist elektronische Musik vom feinsten und Olli Banjo macht bekanntermaßen Hip Hop, eine Musikrichtung, die dieses Jahr offensichtlich (und das hätte ich nicht gedacht) etwas unter den Tisch gefallen ist. Es gab Punk es gab Rock es gab Pop.

Was mich überrascht, ist, dass No Use For A Name eine Band, die ich im November noch nicht kannte, den ersten Platz erreicht haben, die Musiklandschaft war da im Dezember wohl sehr Monoton. Auch von Ryna Bingham hatte ich bis vor einigen Wochen nie etwas gehört, auf den Song bin ich über den Filmtrailer zu Crazy Heart gestoßen.

Die meisten Bands sind dem Leser entweder bekannt, oder er kann mit google beliebig viel zu ihnen finden, nicht aber Loud Colours. Es handelt sich dabei um eine Band hier aus Lübeck, deren Album “The Virtue And The Vice” es auf Platz 3 meiner Albencharts geschafft hat und die sich im Laufe des Jahres unter die 20 erfolgreichsten Gruppen meines Last.fm Accounts geschlichen haben. Herzlichen Glückwunsch, und ich hoffe es folgt bald mal wieder ein Auftritt.

Außerhalb der Top 20 möchte ich auf einige Songs hinweisen, die es zwar nicht so weit geschafft haben, die es aber auf jeden Fall wert sind angehört zu werden:

* Michael Giacchino hat eine neue Melodie für Star Trek schreiben müssen. Angesichts der Bekanntheit des alten Themas muss es eine Angsterfüllende Aufgabe gewesen sein. Sein Song “Star Trek” vom gleichnahmigen Album schaft es auf Platz 21, der Song “Enterprising Young Men” auf Platz 27.
* Auf Platz 23 findet sich der Boss, Bruce Springsteen, der dieses Jahr ein neues Album rausgebracht hat, das ich weitgehend unspannend fand, bis auf das 8 Minuten Stück “Outlaw Pete”, was einfach nur großartig ist.
* ganz was anderes auf Platz 27: Die Münchener elektro Hip-Hop Combo “Frittenbude” wurschtelt mit Hildegard im deutschen Liedgut rum und es macht einfach Spaß. Für viele Monate mein Aufwecksong und auch sonst gerne gesehener Gast in meiner Playlist. Auch sonst ist das Album “Nachtigall” einfach sehr unterhaltsam.
* Wirklich kein Geheimtipp, aber die Decemberists müssen erwähnt werden: “The Rake Song” ist verdammt nochmal ganz großes Kino. Platz 21.

Kommen wir zu den Künstlern. Hier sind natürlich jene die viele Alben haben, von denen ich nicht nur den Dezember lang ein oder zwei Songs gehört habe, klar im Vorteil.

Die Top 10 der Albumcharts sind:

1. The Beatles
2. Maria Mena
3. Emmy The Great
4. Olli Banjo
5. Tracy Chapman
6. Jimmy Eat World
7. Bob Dylan
8. Otis Reading
9. Jay-Z
10. Morrissey
Joshua Radin

Nennenswert erscheinen mir zudem: Amon Amarth (Platz 25) deren neues Album verdammt gut ist.

Und damit kommen wir dann auch zu den Alben des Jahres:

1. Emmy The Great - First Love
2. Maria Mena - Cause And Effect
3. Loud Colours - The Virtue And The Vice
4. Amy Macdonald - This Is The Life
Frittenbude - Nachtigall
5. Maria Mena — Apparently Unaffected
6. Brendan james - The Day Is Brave
7. Michael Giacchino - Star Trek OST
8. Lilly Allen - It’s Not Me, It’s You
9. Jimmy Eat World - Bleed American

Erwähnen möchte ich coole Alben des Jahres 2009 wie “Years Of Refusal” von Morrissey und “Rated R” von Rhiana (auf dem allerdings eigentlich nur das Intro gut ist, was ich recht häufig gehört habe) sowie 2008 Spätentdeckungen wie “Simple Times” von Joshua Radin oder auch “War Elephant” von Deer Tick (danke Christoph).

Neu einführen für die Jahrescharts möchte ich die “All Time Greatest”. Seit September 2007 benutze ich last.fm um nahezu alle musik die ich höre (ich gebe mir mühe, grooveshark, das radio und MTV/VIVA wollen nicht mittspielen…) aufzuzeichnen, und die 10 Songs, die ich am meisten gehört habe, sind diese:

1. John Legend - This Time (123 mal angehört)
2. The Avalanches - Frontier Psychiatrist (117)
3. Amy Macdonald - This Is The Life (110)
4. Kanye West - Love Lockdown (99)
5. Amy Macdonald - Lat’s Start A Band (96)
6. No Use For A Name - This Is A Rebel Song (95)
7. Vega 4 - Tearing Me Apart (90)
8. Weezer - Pork And Beans (89)
9. Amos Lee - Soul Suckers (81)
10. Kanye West - Can’t Tell Me Nothing (81)

Freitag, 14. August 2009

… und das Internet ist außerdem voller Nazis

Der Spiegel fängt sich gerade eine Menge Kritik ein, weil er eine etwas ungeschickte Leitgeschichte veröffentlicht hat, die sich nicht so ganz sicher ist, ob das Internet ein rechts-freier Raum ist, oder nicht oder es sein kann… Heute stellte die Zentralstelle der Länder für Jugendschutz im Internet einen Bericht über die Aktivitäten rechter Gruppen im Internet vor (”Rechtsextremismus Online – Jugendliche im Visier der Szene”), und wie zu erwarten ließt sich der Bericht recht unangenehm.

Zentrale These des kurzen Berichtes ist, das die Auftritte und Werbevideos rechter Gruppen subtiler geworden sind. Häufig enthalten die öffentlichen Werbemittel, die zum anlocken dienen, keinerlei rechtswidrige Inhalte. Ihre eigentliche Botschaft und die Ideologie ihrer Produzenten lässt sich bei geringer Medienkompetenz oder fehlendem Sachverstand kaum bemerken. All dies ist eine seit Jahren zu bemerkende Entwicklung, die nicht wirklich überrascht, obwohl sie natürlich enttäuscht.

Stutzig machte mich an dem Bericht etwas anderes. Geradezu begeistert preisen die Autoren des Berichtes ihren Erfolg bei der Entfernung verbotener Inhalte aus dem Netz. Eine Erfolgsquote von 80% habe man durch einfaches Melden von rechten Inhalten erreicht. Es sei am effektivsten sich mit den Providern im In- und Ausland zu verständigen. Auch war es anscheinend kein Problem mit Youtube und anderen Plattformen zu regeln Inhalte schnell zu löschen nachdem sie entdeckt und gemeldet wurden.

“Wie im Vorjahr gelang dies in 80 % der Fälle. Besonders wirksam erwies sich nach wie vor die direkte Kontaktaufnahme zu in- und ausländischen Providern. 2008 initiierte das Team ergänzend 26 Indizierungsanträge bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), da sich indizierte Websites schwieriger verbreiten lassen: Sie dürfen Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich gemacht werden und deutsche Suchmaschinenbetreiber haben sich dazu verpflichtet, indizierte Seiten nicht als Suchtreffer auszugeben.” heißt es im Bericht unter der Überschrift “Wirksames Vorgehen gegen unzulässige Inhalte”.

Ich habe nie ein Problem mit Ursula von der Leyens “Stop-Schildern gehabt. Mehr Blockaden beim Zugang zu verbotenen Inhalten sind eine gute Idee. Diese spezifische Blockade ist verhältnismäßig dämlich, kann von jedem versierten Nutzer umgangen werden und kostet recht viel Geld, aber mich konnte man dennoch dafür gewinnen, weil ich glaube, dass jeder Schritt ein Schritt in die richtige Richtung ist. Dennoch, zeigt der Bericht des Jugendschutzes, dass die “Stop”-Schilder nur selten notwendig sein sollten.

Ich bin kein Rechtsexperte, aber ich nehme an, dass mehr Länder ein Verbot von Veröffentlichung und Verbreitung kinderpornographischer Materialien gesetzlich festgeschrieben haben, als ein verbot rechtsextremer Propaganda. Doch sogar in diesem Bereich können 80% der Materialien nicht nur gesperrt sondern tatsächlich gelöscht werden. Wenn man den verbleibenden Rest dann einfach mit einem Stop-Schild sperrt, und hofft, dass es zumindest einige abhält, ist mir das absolut recht. Aber auch da hat man bei jugendschutz.net noch eine weitere Möglichkeit gefunden, wenn es die Gesetze mal nicht hergeben: “Während Provider in Deutschland verpflichtet sind, unzulässige Inhalte ab Kenntnis von ihren Servern zu entfernen, bezieht sich jugendschutz.net im Ausland auf Verstöße gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Dienstes. Meist wird darin die Verbreitung von Rassismus und Hate Speech untersagt.” Ich gehe mal davon aus, das auch Kinderpornographie in diesen Geschäftsbedingungen untersagt wird.

[Edit] Wer jugendgefährdende Seiten im Internet findet kann diese übrigens jugendschutz.net mit diesem Formular melden, und dabei helfen Rechtsradikale aus dem Internet zu treiben.

Mittwoch, 12. August 2009

Wahlkampf? Nicht wirklich.

Ich habe etwas mehr Zeit dieser Tage, und konnte mich daher auch dem deutschen Wahlkampf etwas widmen, doch leider muss man feststellen: Es ist nicht wirklich etwas los. Natürlich dominiert das Thema unsere Medien, aber oft habe ich das Gefühl, es wird mehr aus Pflichtbewusstsein geschrieben. Ob Steinmeier sich für einen objektiven Wahlkampf ausspricht oder nicht ist nicht weltbewegend, insbesondere weil, alle Umfragen betrachtend, Steinmeier nicht weltbewegend ist. Er mag es können und wollen, aber er wird es nicht tun. Die Nachrichten berichten darüber, weil man über den Wahlkampf berichten muss. Die Geschichten sind aber meist aus der Luft gegriffen.

Ob es im September für Schwarz-gelb reichen wird ist offen, eine Fortsetzung der langweiligen und ineffizienten großen Koalition erscheint wahrscheinlich. Die CDU/CSU Fraktion wird die stärkste sein. So stürzt man sich in den Medien auf Non-Storys, die von gewissen anekdotischem Wert sind, aber den Ausgang der Wahl nicht verändern werden. Sei es ob ein Auto geklaut wird, ob Spaß-Parteien zugelassen werden (und der Spiegel sogar befürchtet, die Wahl müsse eventuell wiederholt werden), ob im Internet jemand Plakate remixt oder die Piratenpartei… Den spannendsten Wahlkampf muss dabei ohne Frage die FDP durchstehen: Sie ist das Zünglein an der Wage, aber auch ihre Umfragewerte haben sich über die letzten Monate bei 13% bis 15% recht stabil gezeigt.

Das wird auch alles so bleiben, sofern es keinen gigantischen Ausrutscher auf irgend einer Seite gibt. Das Fernsehduell wird da nichts ändern, Merkel wird sachlich aber langweilig bleiben, Steinmeier weitgehend uninteressant und verschwitzt.
Schreibe ich also doch über das, worüber schon bei weitem genügend geschrieben wurde, die Non-Themen, weil es sonst nichts zu sagen gibt:

Zulassung von “Spaß”-Parteien
Es ist schon irgendwo peinlich, was sich der Bundeswahlleiter da geleistet hat. Natürlich hat er das recht Parteien nicht zuzulassen, aber das Medienecho war absehbar und die Entscheidung auch teilweise einfach dumm. “Die Partei” ist selbstverständlich eine Satirepartei, und hat eigentlich in der Wahl zum deutschen Bundestag nichts zu suchen. Andererseits  muss sich eine Institution wie die deutsche Demokratie stark genug fühlen, solche Satire mit zu tragen und als Meinungsfreiheit verstehen. den Ausgang der Wahl hätte “Die Partei” sicher nicht beeinflusst.
Viel schlimmer (wenn auch für den Ausgang der Wahl genauso uninteressant) ist die Nichtzulassung von Gabriele Paulis Splitterpartei ihrer vorigen Splitterpartei wegen einer fehlenden Unterschrift, die genauso gut auch hätte nachgereicht werden können. Dies sind Pseudobegründungen eines Wahlleiters der genug hat von 1 Meter langen Wahlzetteln und sie sind irgendwo ja auch ein kleines bisschen nachvollziehbar aber sie erinnern in ihrer Haarsträubenden Härte doch sehr an Urteile  wie so in weniger demokratischen Ländern gefällt werden.
Gestern wurde Aung San Suu Kyi in Myanmar zu weiteren 18 Monaten Hausarrest verurteilt. Zur Verlängerung ihres Arrestes war es gekommen weil sie gegen die Auflagen verstoßen hatte indem sie einen Amerikaner in ihrem Haus aufgenommen hatte. Naiv könnte man da so stehen lassen, den faktisch ist es richtig. Fakt ist auch: Nächstes Jahr sind Wahlen in Mynamar und die Opositionspolitikerin, die die letzte demokratische Wahl im damaligen Burma gewonnen hatte, ist aufgrund dieses Urteiles nicht in der Lage sich aufstellen zu lassen. Begründung und Grund klaffen hier weit auseinander.
Zustände wie in Myanmar herrschen in Deutschland noch lange nicht, aber auch hier lässt sich argumentieren, dass die Gründe für die Nichtzulassung in den Begründungen nicht zu finden sind. Zu recht werden, auch aus den zugelassen Parteien, Stimmen laut die fordern, das Verfahren der Parteienzulassung zu ändern oder gar abzuschaffen.

Die Piratenpartei
Das ich kein Fan der Piraten bin, habe ich vor einiger Zeit ja schon ausführlich dargelegt. Daran hat sich nichts geändert aber für den internetaffinen Menschen mit Interesse an Politik ist die Piratenpartei, gerade in einem so langweiligen Wahlkampf, dennoch willkommene Ablenkung. Einige Feststellungen bevor ich ins Detail gehe: Die Piratenpartei wird, abgesehen vom unwahrscheinlichen Wunder von ein oder zwei Direktmandaten, keine Abgeordneten stellen. Die Piratenpartei wird in der Bundespolitik der nächsten vier Jahre keine Rolle spielen und die meisten Bundesbürger werden zum Zeitpunkt der Wahl nie von ihr gehört haben. Ihr potentieller Wähleranteil ist derart gering, dass kein Meinungsforschungsinstitut sie aus den “Anderen”-Parteien herausnimmt, und warum sollten sie auch, mit 3% bis 5% sind die gesammelten Anderen genau da wo sie immer sind.
Wer wissen will, wer die Piratenpartei wählt, muss sich nur abseits von Forsa und Infratest Umfragen ansehen. Wenn Studi-VZ die Sonntagsfrage stellt gehen locker 30% an die Piratenpoartei, weitere 10% an “Andere”, die restlichen 60% müssen die etablierten Parteien unter sich aufteilen. Spannend daran ist, dass sich diese 60% nahezu realistisch verteilen. Bei Umfragen auf Plattformen, bei denen früher die Grünen manchmal sogar absolute Mehrheiten erhielten, sehen wir Grün nun auf Platz vier der etablierten parteien, genau wie im Bundestrend.
Trotz Umfragen auf StudiVZ, Twitter und ähnlichen Plattformen, die Grünen erhielten nie 50%+ im Bund, viele der Personen die bereit sind im Internet zu klicken, gehen gar nicht zur Wahl und unter älteren Wählern, die nicht online sind, verteilen sich die Stimmen ohnehin ganz anders. Auch den Grünen, denen anscheinend die meisten potentiellen Wähler davonlaufen, wird dieser Trend nicht schaden.
In den letzten Jahren haben die Grünen bei Landtagswahlen ein Rekordergebnis nach dem anderen eingefahren. Ähnlich ging es der FDP, manchmal auch den Linken. Die Grünen allerdngs schienen, so suggerierten die Zahlen, die jugendlichen Internetnutzer auf ihrer Seite zu haben, welche jetzt zumindest teilweise zu den Piraten abwandern. Ein Zahlenspiel zeigt, dass dies zwar Stimmen kosten kann, aber wohl nicht viele:
92.687 Zusprüche für Parteien verzeichnen StudiVZ und meinVZ, die größte deutsche Internetplattform Jugendlicher, fast die hälfte (47,6%) Sprechen sich für die Piratenpartei aus. Würden diese 44.000 Personen tatsächlich die Piratenpartei wählen (Und vorausgesetzt die Wahlbeteiligung läge bei 77,7% wie im Jahr 2005) währen dies  0,091% der Stimmen. Natürlich gibt es mehr Piratenpartei Wähler als das, aber dennoch ist es Utopisch zu glauben die 5%-Hürde sei auch nur ansatzweise erreichbar.
Könnte die Piratenpartei dennoch eine Rolle spielen? Indirekt.
Wie immer, wenn sich eine kleine chancenlose Partei lautstark zu Wort meldet hört ihr nur einer zu: Die Medien. Hungrig nach Themen wurde die Piratenpartei in Print und TV aufgegriffen. Meist scheinen sich die Redakteure bestenfalls am Rande mit der Thematik beschäftigt zu haben, fallen auf dämliche Versatzstücke zurück, die ihnen gewohnter sind, wollen sofort über illegale Downloads und möglichst schnell über Killerspiele reden, aber immerhin wird geredet. Und wenn die Medien ein Thema aufgreifen so kann die Politik nicht anderes als es ebenfalls aufzugreifen, um Antworten parat zu haben. So hat die Piratenpartei zwar bisher nur wenig, aber immerhin überhaupt, die Themensetzung beeinflusst.
Ob die Piratenpartei jemals eine etablierte Partei wird ist nicht abzuschätzen. Zu jeder Wahl stellen sich duzende Parteien auf, viele mit nur einem Thema, wie auch die Piratenpartei. Die wenigsten erleben eine zweite Wahl. Kaum eine bekommt genug Stimmen um Abgeordnete zu entsenden (und wenn, dann handelt es sich meist um Rechtspopulisten), aber ganz selten passiert es ja. Der Vergleich zu den Grünen, die anfangs mit recht wenigen Themen antraten und auch weitgehend außerhalb der Parlamente agierten ist schon so oft gezogen worden, dass es langweilig wird. Wohl auch deshalb, weil es das einzige mal in der deutschen Parteiengeschichte ist, das so etwas geschah. Gewählt wurden die Gründen aber auch erst in die Landtage, als ihr Parteiprogramm vielfältiger wurde.

Internetwahlkampf 
Die Piratenpartei hat das Internet ja nicht für sich alleine, inzwischen macht jede Partei online Werbung für sich. Das dies meist ungeschickt wirkt und die Parteistrategen offensichtlich nicht wissen was sie mit dem neuen Medium tun sollen ist altbekannt. Das jeder jetzt Barack Obama sein will auch. Barack Obama hat seine Wahl nicht aufgrund seines Internetauftrittes gewonnen. Es war nicht weil er twitterte, nicht wegen seines Youtube-Kanals, nicht, weil seine Internetseite nach Web 2.0 aussah. Die Hoffnung seine Erfolg zu replizieren indem man dieses nachahmt ist ähnlich verzweifelt und hilflos als wenn man Finnlands Erfolg bei den PISA-Studiennacheifern würde indem man an den Schulen nur noch Finnisch spricht.
Der US-Wahlkampf ist vom deutschen viel zu unterschiedlich als das man ernsthaft Versuchen könnte durch Nachahmung zum Erfolg zu kommen.
Dennoch ist ein guter und zweckorientierter Webauftritt wichtig. Derzeit beschränkt es sich bei den meisten Parteien darauf ihr Material, dass sie auf Marktplätzen verteilen, auch ins Netz zu stellen und auf Twitter möglichst viele Follower, auf Youtube möglichst viele Subscriber auf Facebook und Studi-VZ möglichst viele Fans und auf ihre Websites möglichst viele Klicks zu erhalten. Warum? Weil.
Webkompetenz ist selten zu finden, vielleicht auch deshalb, weil man sich nicht wirklich viele Wählerstimmen unter Internetnutzern erhofft.
Und so dümpelt er dahin, der Wahlkampf in Deutschland wo die spannendsten Themen die sind, die keine Rolle spielen und wo sich in den nächsten sieben Wochen bis zur Wahl voraussichtlich nichts mehr tun wird.

Mittwoch, 1. Juli 2009

LastFM: die erste hälfte von 2009

Zwischenbilanz. 2009 fängt sehr indie-folk-isch an. natürlich nicht nur, aber doch bemerkbar. Der erfolgreichste Song der letzten sechs Monate ist “Maria Mena - All This Time (Pick Me Up Song)” die restlichen Top 15 sehen so aus:
  1. Maria Mena - All This Time (Pick Me Up Song) (44)
  2. DJ Mujava - Township Funk (39)
  3. Emmy The Great - On The Museum Island (34)
  4. Olli Banjo - 10km und mein Walkman (33)
  5. Kings Of Leon - Use Somebody (32)
    Maria Mena - Self Fulfilling Prophecy (32)
  6. Dear Reader - Great White Bear (31)
  7. Maria Mena - Eyesore (29)
  8. Antony and the Johnsons  - Fistful of Love (28)
  9. Emmy The Great - Dylan (27)
    Emmy The Great - 24 (27)
  10. Maria Mena - Power Trip Ballad (26)
  11. The Wombats - Lets Dance To Joy Devision (25)
    Emmy The great - Easter Parade (25)
  12.  Loud Colors - Carton Walls (24)
  13. Amy Macdonald - This Is The Life (22)
  14. Lily Allen - Everyones At It (20)
  15. OliBanjo - Ich Hasse Das (19)
    Maria Mena - I’m On Your Side (19)
bei den Kunstlern sieht es ähnlich aus, hier die Top 10 der ersten Jahreshälfte
  1. Maria Mena
  2. Oli Banjo
  3. Emmy The Great
  4. The Beatles
  5. Jimmy Eat World
  6. Morrissey
  7. Loud Colors
  8. Amy Macdonald
  9. Lily Allen
  10. Lupe Fiasco
Bin gespannt, welche Songs sich über den Rest des Jahres halten werden, was dazu kommt, und wie am ende 2009 die LastFM all Time Playlist aussieht.

Sonntag, 14. Juni 2009

Freimaurer, Kommunisten und Gott - the trinity is back!

Vor einer Weile habe ich auf einer Demo gegen Rechts ein Pamphlet in die Hand gedrückt bekommen, das sich als, wenn auch unfreiwilliges, humoristisches Gold enttuppe. Seit dem hatte ich eigentlich geplant den Text abzutippen um ihn einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen:

Hinweis:
Teile des Textes sind wirklich einfach nur unendlich dämlich und daher sehr sehr lustig. Leider gleitet der Text auch in unangenehme Kulturfeindlichkeit und ins anti-muslimische ab. Diese Seite unterstützt buchstäblich keine Position des abgetippten Statements, veröffentlicht es aber in Gänze damit sich jeder ein Bild machen kann. Es besteht die nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Text um Satire handelt (wer ihn ließt wird verstehen warum ich so denke), falls das so ist ziehe ich meinen Hut vor dem leider unbekannten Autor.


Dem Ende entgegen
In der Zeit des kalten Krieges haben sich die kapitalistischen Staaten darum bemüht, den Bürgern in den sozialistischen Staaten eine heile westliche Welt mit einem wesentlich höherem Lebensstandard als im Osten vorzugaukeln. Seit der RGW, dem Wahrschauer Packt und die SU durch Konterrevolution vernichtet wurden, ist das nicht mehr nötig. Um die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen, müssen wir die Grundlagen der Macht betrachten. Nach dem hegelschen Prinzip werden erst These und Antithese aufgebaut und danach in der Synthese vereinigt. Zu diesem Zweck wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der deutsche Faschismus und der sowjetische Stalinismus von den gleichen amerikanischen Großbanken finanziert. Die Synthese soll sich nach dem 3. Weltkrieg ereignen. Dazu haben die Freimaurer bereits im Jahre 1871 die ersten drei Weltkriege geplant. Die ersten zwei Weltkriege ereigneten sich bereits im 20. Jahrhundert. Den dritten Weltkrieg dürfen wir bald, zwischen Iran und Israel beginnend, im 21 Jahrhundert erwarten. Der Einsatz von A,B,C-Waffen und Genfood ist dann sicherlich sehr wahrscheinlich.
Freimaurer allgemein:
Die Freimaurerei beginnt mit den drei blauen Graden. Für die unteren Grade reicht es, wenn sie glauben etwas zu wissen, ohne zu ahnen worum es wirklich geht. Es folgen Geheimlehren und Schwüre, nichts zu verraten. Ab dem 30.° wissen alle Freimaurer, daß sie eingeweihte Luziferier = Satanisten sind und die Gebote der Niedertracht befolgen müssen. 31.° = Inspector Inquisitor. Ab dem 32.° dürfen die Freimaurer Schreiner werden, wenn sie auf den Koran schwören, daß auch Allah ihr Gott ist.fast alle Staatsoberhäupter der Erde haben zur zeit den 33. Ehrengrad. G8 = war ein Treffen der mächtigsten Freimaurer des 33. Ehrengrades. Der Oberste Freimaurer hat den 34.°, die Titel: Papst, Pontifex Maximus, Dargon, Horus und Stellvertreter des Sohnes Gottes = (VICARUS FILII DEI) = (5+1+100+1+5+1+50+1+1+500+1)=666 Johannes 14:15,16,17,26= der heilige geist. Offenbarung 13: 16-18, Mathäus 24:22-28
Sehr Viele Freimaurer glauben eine brüderliche Organisation zu sein. Sie tun viel gutes und helfen einander. Die Freimaurer und die Illuminaten wurden von den Jesuiten gegründet. Jesuiten, Freimaurer und Illuminaten sind Satanisten und müssen die Gebote der Niedertracht erfüllen. Damit sie die Gebote der Niedertracht auch untereinander erfüllen, sind sie in viele kleine Logen gespalten.
Jesus erwartet von seinen Anhängern die Einhaltung der Gebote der Nächstenliebe. Satan erwartet von seinen Anhängern die Einhaltung der Gebote der Niedertracht. Die Gebote der Niedertracht fordern genau das Gegenteil vom 2.Mose 20. Satan ist wie ein törichtes böses Kind, das immer das gegenteil des Guten will. Darum tobt auf der Erde schon  seit Jahrtausenden ein heftiger Krieg zwischen Gut und Böse. Die Freimaurer helfen sich gegenseitig bei ihren kriminellen Aktivitäten, um die Gebote der Niedertracht zu erfüllen und um sich gegenseitig Vorteile zu verschaffen. Zu den Mitgliedern gehören viele Ärzte, Geschäftsleute, Kriminelle, Politiker, Richter, Rechtsanwälte und Staatsanwälte. Ziele der Freimaurer:
  • Sie wollen eine faschistische Weltregierung nach USA Vorbild. Daraus folgt, wesentlich mehr Reichtum, wesentlich mehr Armut und dazwischen wesentlich mehr Wettbewerb = Konkurrenzkampf und Kriminalität
  • Sie wollen eine lebende Weltsprache
  • Sie wollen eine aus vielen Religionen zusammenwurschtelte Weltreligion mit Gottesdiensten am Sonntag, dem ersten Tag der Woche. Nach 2.Mose 20: 8-11 sollen wir Sonnabend, den letzten Tag der Woche heiligen.
  • In den Schulen sollen Kinder für die neue Weltreligion programmiert werden. Schon Doktor Goebels sagte, daß es sehr einfach ist, die Massen zu beeinflussen. Mann muß die Märchen nur oft genug wiederholen.
  • Sie wollen die Weltbevölkerung dauerhaft unter 500000000 Menschen reduzieren. Dazu müssen sie die Erdbevölkerung umrund 95% reduzieren. Das ist mit A,B,C-Waffe, leicht zu bombardierenden Kernkraftwerken, ähnlich wie Tschernobil, mit giftigem Genfood, Harz-4 und Sozialabbau für das dumme Volk auch kein Problem. Wer kann sich da noch Kinder leisten?
Die bereits vorbereitete EU-Verfassung fordert eine Verpflichtung zum Aufrüsten. Gegen wen? Danach werden im Wesentlichen nur Satanisten übrig bleiben. Diese Satanisten müssen die Gebote der Niedertracht erfüllen und werden such sehr bald gegenseitig kalt machen, ähnlich wie einst Nauvoo, am Mississippi denn , es kann nur einen geben, den mit Hörnern = der Teufel = Satan = Luzifer = Titan = Asasel = die alte Schlange, den Vater der Lüge. Quellen: Johannes 8:44. www.amazing-discoveries.org, Guide Stones in Elbert County / Georgia / USA, Google, Bibel, Morals and Dogma Ancient and Accepted Scottish Rite of Freemasonery von Albert Pike http://www.kessinger.net
Giftiges Geenfood
Die Chemiker des USA Konzerns Monsanto waren entscheidend an der Entwicklung der ersten Kernspaltungsbombe little boy der USA beteiligt.
der Monanto Konzern produzierte einst das Entlaubungsmittel Agent Orange bei der Herstellung wurden die Hersteller gesundheitlich geschädigt. In den sechziger Jahren des20.Jahrhunderts wurden in Vietnam 30.000km^2mit Agent Orange entlaubt und nachhaltig vergiftet. bei den betroffenen Vietnamesen und bei den damals dort tätigen Söldnern der USA häuften sich Fälle von krebs und missgebildeten Kindern. In den achtziger Jahren des 20.  Jahrhunderts war jedes zweite in Hochimin Stadt geborene Kind behindert. Poly Chlorierte Biphenyle =PCB wurde auch von Monsanto als Weichmacher hergestellt und verwendet. In Aniston / Alabama wurden Gewässer durch PCB vergiftet. Dort ausgesetzte Fische starben nach Minuten.
1953 veröffentlichten Crick und Watson ihr Modell der Doppelhelix. 2001 wurde erstmals eine “komplette” Karte des menschlichen Genoms vorgelegt. danach hat der Mensch nur etwa 30000 gene. Eine wichtige Funktion der DNA Spirale ist die Weitergabe und Stabilisierung des Genoms in seiner Gesamtheit. Die Artgrenzen sind schwer überwindbar. Die genetische Veränderung von Pflanzen beruht auf der gezielten Mißachtung und Durchbrechung der Genregulierung. Dadurch unterscheidet sie sich von allen bisherigen Formen der Züchtung. geninformationenund Genaktivität werden geändert, die Ordnung des Genoms durchbrochen. Die Gentechnik versucht Pflanzen neue Stoffwechselwege mit allen Tricks förmlich aufzuzwängen. Die Art- und Zellgrenzen werden unter anderem mit Hilfe von bestimmten Bakterien, Schrotschuss mit Genkanonen = Beschuß von Zellen mit Metallpartikeln, auf die Gene aufgebracht wurden, überwunden. Weder der Ort wo das gen eingebaut wird, noch die Wechselwirkung mit anderen Genen können gezielt gesteuert werden. Oft sind zehntausende Versuche nötig, bis eine Pflanze mit den gewünschten Eigenschaften entsteht.
Pflanzen verfügen neben dem normalen Stoffwechsel, der unter anderem Fortpflanzung und Wachstum regelt, über einen sogenannten “sekundären” Stoffwechsel, der bisher nur zum Teil erforscht wurde. Hier werden mehrere 10.000 Substanzen gebildet, von denen viele hochgradig giftig sind. Beim Einbau neuer Gene können in den Pflanzen jederzeit neue toxische Stoffe, zum Beispiel durch die Unterbrechung entgiftender Prozesse, entstehen.
Pflanzen können bei einer Störung des sekundären Stoffwechsels besonders anfällig gegen Schädlinge werden oder auch durch neue Inhaltsstoffe nützliche Insekten schädigen. Zu den Genetisch veränderten Pflanzen gehören : RoundupReady Sojabohnen, BT-Baumwolle, RoundupReady Mais NK 603, BT-Mais, Erbsen mit Mausegenen. BT_Pflanzen enthalten das BT_Toxin vom Bazillus Thuringensis. RoundupReady Pflanzen sind von Monsanto sokonstruiert, daß sie das Totalherbizid RoundupReady mit den Wirkstoffen Glyphosat & Tallowamin überleben. Das Totalherbizit RoundupReady ist Krebserregend und vernichtet innerhalb von drei Wochen 98% aller Kaulquappen und innerhalb von einem Tag 79% aller Frösche. Es sterben 50% der Regenwürmer und die restlichen haben Darmschäden. Glyphosat verdoppelt spontane Schwangerschaftsabbrüche bei Menschen und verursacht Verhaltensdefekte bei Kindern. Tierfutter aus genetisch verändertem mais und Soja macht Rinder, Schweine und menschen unfruchtbar. Die Verwendung als Saatgut von Terminatorsaatgut kann durch Chemikalien eingeschaltet oder ausgeschaltet werde. Durch Handelsmonopol und Urheberrechte können Staaten von Monsanto erpresst und Hungersnöte ausgelöst werden.Zur zeit stammen 90% aller weltweit angebauten Gentech-Pflanzen von Monsanto. Monsanto will die globale Landwirtschaft vollständig unter seine Kontrolle bringen.
Wasser: Feine Ascheteilchen in der Atmosfäre, aus Vulkanausbrüchen, sorgen für die Abkühlung der Atmosfäre. Kernwaffen schaffen das auch. Ohne Treibhausgase hätte wir auf der Erde eine Durchschnitstemperatur von -18°C. Dank der Treibhausgase: Wasserdampf, CO2, CH4 schmelzen die Gletscher und Polkappen endlich ab. Damit wird Normal Null bis zum Jahr 2100 weltweit um sechs bis acht Meter steigen. Damit werden viele Küsten, Inseln und Halligen sehr naß und unbewohnbar => Umweltflüchtlinge.
Energie: Auf einem Prozent der Saharafläche könnte für die ganze Erde genug Solarstrom erzeugt werden. Statt dessen werden überall leicht bombadierbare Kraftwerke gebaut.
Quellen: www.gendreck-weg.de, Phönix, www.greenpeace.at/gentechnik.html, ZDF…
Zur Aufklärung ist dieses Blatt zu Lese, zu Kopieren und zu Verteilen !
Wer nicht kämpft hat schon verloren! Tu Was !
Wähle Komunisten! Stand : 03 / 2008

Ich könnte jetzt natürlich rum surfen und die absurden Behauptungen einzeln wiederlegen, aber 1. Habe ich keine Zeit und 2. hoffe ich auf die Macht der Masse, getreu dem System des Web 2.0

 Ich bitte also Hobby und Profi- Genetiker, Biologen, Historiker, Theologen, Verschwörungsexperten, Politologen usw…  sich nach belieben zu äußern. Viel Spaß.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Warum ich nicht Piratenpartei wähle (und warum mir nicht verständlich ist warum irgendjemand es in Betracht ziehen würde)

  • 9 Staaten darunter Pakistan, Indien, Nordkorea, China, Israel Großbritannien und die USA besitzen Atomwaffen. Alle diese Staaten befanden sich in den letzten Jahren oder derzeit in Kriegen oder Bürgerkriegsartigen zuständen (Irak, Kaschmir, Libanon, Tibet, Aufhebung des Friedens mit Süd Korea)
  • Das Kyoto Protokoll läuft unerfüllt und weitgehend unbeachtet aus, ein effektives Nachfolgeabkommen existiert nicht. Die Klimakatastrophe scheint unaufhaltbar.
  • Fossile Brennstoffe werden voraussichtlich innerhalb der nächsten 2 Generationen ausgehen. Eine valide Alternative ist nicht in Aussicht.
  • Die Liste der bedrohten Arten wächst jedes Jahr, so auch die Liste ausgestorbener Tier und Pflanzenarten.
  • Die fast weltweite Nutzung von Atomkraft zur Energiegewinnung stellt ein unkalkulierbares Risiko dar.
  • Jährlich werden bundesweit 15.000 bis 20.000 Kinder Opfer von sexueller Gewalt.
  • Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut (Weltweit sind es fast die Hälfte aller Kinder). Die Bildungsschere zwischen Arm und Reich wird größer.
  • Das unterfinanzierte Bildungsystem führt zur Unterversorgung mit Forschungskräften.
  • Der Anteil jugendlicher die sich als rechts, nationalistisch oder sogar rechtsradikal bezeichnen wächst.
  • Die Finanz- und Wirtschaftskriese  führen zu mehr Armut mehr Arbeitslosigkeit und höherer Staatsverschuldung.
  • Das Gesundheitssystem leidet unter der globalen Finanzlage. Ärztevereinigungen diskutieren, ob der derzeitige Stand der Versorgung gewährleistet werden kann.
  • In Ländern wie Angola, Afghanistan, Mali… liegt die Kindersterblichkeit über 10%.
  • 2007 sind über 2 Millionen Menschen an HIV/AIDS gestorben. Weltweit sind über 33. Mio Menschen infiziert.
  • In über 20 Ländern, darunter Handelspartner wie China, Pakistan, Ägypten ist die Pressefreiheit laut Einschätzung ROC massiv oder fast Komplet eingeschränkt.
Dies sind echte Probleme! Wenn ein paar wenige Seiten im Internet durch eine ineffiziente Sperre von der Öffentlichkeit abgetrennt werden sollen,  dann mag das suboptimal sein, vielleicht verfassungswidrig (worum sich ja dann das Verfassungsgericht kümmern darf) und auf jeden Fall nutzlos. Ein Grund auf die Barrikaden zu gehen, wenn all das euch nicht auf die Barrikaden gebracht hat, ist es nicht. GET REAL! Wählt die Partei,  die insgesamt am meisten Gutes tun kann.
Es sei des Weiteren darauf hingewiesen, das in Deutschland nur 75% der Haushalte überhaupt über einen Internetzugang verfügen. Vielleicht sollte man, bevor man die Freiheit im Netz zum Grundrecht proklamiert, den Zugang für alle, auch die ärmsten der Gesellschaft sicherstellen.
Damit mir nun keiner Vorwerfen kann ich hätte mich nicht informiert, meine (direkt herrunter geschriebenen, und ungefilterten) Kommentare und Meinungen zu Parteiprogramm der Piratenpartei, das ihr (man sollte es sich komplett durchlesen, es sind nur 9 Seiten) unter https://piratenpartei.de/files/Parteiprogramm.pdf finden könnt.
Wenn der eine oder andere Gedanke nicht vollständig ausgereift scheint, mag das entweder daran liegen, dass er es tatsächlich nicht ist, oder du ihn nicht verstanden hast. Ich lege keinen wert auf Vollständigkeit, genauso wenig darauf immer recht zu haben (auch wenn ich mir gerne einbilde es sei so). Dies sind einfach meine Gedanken. Mach dir deine eigenen wenn sie dir nicht passen (mach dir am besten sogar eigenen wenn sie dir passen).
Präambel:
Das Parteiprogramm spricht erst einmal die derzeitigen technologischen Veränderungen an und sagt: „Dies geschieht zudem in einem Tempo, das die gesellschaftliche Meinungsbildung und die staatliche Gesetzgebung ebenso überfordert wie den Einzelnen selbst.“ Gut, das die Piratenpartei diesbezüglich nicht überfordert ist, sondern mit Sicherheit und Bestimmtheit sagen kann: „[…]die falschen Antworten auf diese Herausforderung leisten einer entstehenden totalen und totalitären, globalen Überwachungsgesellschaft Vorschub.“ Überfordert sind offensichtlich nur die anderen.
„Informationelle Selbstbestimmung, freier Zugang zu Wissen und Kultur und die Wahrung der Privatsphäre sind die Grundpfeiler der zukünftigen Informationsgesellschaft.“ Heißt es dann weiter beim ersten, aber nicht letzten mal, wo sich die Partei mit der Temporallogik schlägt. Gemeint ist natürlich, dass diese Werte Grundpfeiler sein sollten, nicht, dass sie es sind.
Urheberrecht und nicht-kommerzielle Vervielfältigung:
„Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich des Urheberrechts beschränken jedoch das Potential der aktuellen Entwicklung, da sie auf einem veralteten Verständnis von so genanntem “geistigem Eigentum” basieren, welches der angestrebten Wissens- oder Informationsgesellschaft entgegen steht“ und „[d]aher fordern wir, das nichtkommerzielle Kopieren, Zugänglichmachen, Speichern und Nutzen von Werken nicht nur zu legalisieren, sondern explizit zu fördern[…]“ Soll also heißen, was ich mache mag zwar mir gehören, soll aber jedem überall jederzeit zur Verfügung gestellt werden und ein Anrecht auf Geld habe ich auch nicht zwangsläufig.
Mein Urheberrecht erkennt die Partei an, weißt aber darauf hin, dass es im öffentlichen Interesse ist, über den kulturellen Schatz zur verfügen und glaubt daher das Recht ableiten zu können, das was ich veröffentlicht habe frei zugänglich zu machen. Das lass ich mal so stehen, ist eine valide Meinung. Ich werde darauf zurück kommen.
Privatsphäre und Datenschutz (Und damit zu einem dicken Zankapfel):
„Von den technischen Mitteln heutiger Zeit haben aber die Diktatoren aller Zeiten nicht einmal zu Träumen gewagt. […] Jeder einzelne Schritt auf dem Weg zum Überwachungsstaat mag noch so überzeugend begründet sein, doch wir Europäer wissen aus Erfahrung, wohin dieser Weg führt, und dahin wollen wir auf keinen Fall.“ (Ich wollte eigentlich nicht drauf hinweisen, da ich Legastheniker bin und dieser Text wahrscheinlich 10000 Rechtschreibfehler enthält, aber „Träumen“ muss natürlich klein…) Ist ein Widerspruch in sich. Wenn die Herrscher vergangener Diktatoren nicht einmal die Idee solcher Technologie hatten, wie sollen wir wissen, ob die heute gegangenen Schritte auch nur in die Nähe solcher Zustände führen. Die Angst mag nachvollziehbar sein, diese demagogische suggerierte Sicherheit aber, ist lediglich ein Mittel um Angst einzuflößen und hat in einem ernst zu nehmenden Parteiprogramm natürlich nichts zu suchen.
„Zugriff auf die Kommunikationsmittel oder die Überwachung eines Bürgers darf der Regierung nur im Falle eines sicheren Verdachts erlaubt werden, dass dieser Bürger ein Verbrechen begehen wird.“ Ist meine Lieblingsstelle. Nicht, weil ich das, was sich die Autoren vermutlich gedacht haben für falsch halte, sondern wegen der wunderbaren Formulierung, dass Überwachung nur bei sicherem Verdacht eine Verbrechensausübung in der Zukunft (also nie) durchgeführt werden darf. This is my Minority Report.
„Diesem Kommunikationsgeheimnis muss ein starker gesetzlicher Schutz gegeben werden, da Regierungen wiederholt gezeigt haben, dass sie bei sensiblen Informationen nicht vertrauenswürdig sind.“ Ist ohne Beispiele natürlich nur Plattitüde, genauso wie „Der vorherrschende Kontrollwahn stellt eine weitaus ernsthaftere Bedrohung unserer Gesellschaft dar als der internationale Terrorismus und erzeugt ein Klima des Misstrauens und der Angst.“ Nebenbei, ich glaube immer noch „Ich jag dein Haus in die Luft“ ist eine größere Gefahr als „Ich weiß wo dein Haus wohnt.“ (Auch wenn es natürlich ersteres bedingt… schon klar) aber das ist wohl nur meine Meinung.
So, kommen wir zu einem weiteren meiner Probleme (und ich weiß jetzt schon, dass ich damit weitgehend allein stehen werde, aber das ist mir egal):
„Das Recht des Einzelnen, die Nutzung seiner persönlichen Daten zu kontrollieren, muss gestärkt werden. [Es ist erforderlich]  nicht nur die persönlichen Daten kontrollieren zu können, sondern auch die Nutzung aller Daten, die zu einem Urteil über eine Person herangezogen werden können.“ Was sind meine Persönlichen Daten? Was sind die Daten aufgrund derer sich Menschen ein Urteil über mich bilden? Wenn ich eine CD mit Musik veröffentliche, wird dies nicht zu dieser Urteilsbildung beitragen? Wenn ich völlige Kontrolle über all diese Daten haben soll, wie kann es dann sein, dass sie frei zugänglich sein müssen? Warum ist meine Musik nicht Teil  meiner persönlichen Daten und warum darf ich das nicht entscheiden? Sicher, das ist Haarspalterei, aber ich denke man muss drauf hinweisen.
Patentwesen:
Auch hier wieder Allgemeinplätze wie: „Keinesfalls darf [das Patentrecht] durch innovationsfeindliche Regelungen ergänzt werden.“ (Ein lustiges Spiel wäre nun sicherlich: Finde die Partei, welche das fordert.) oder das treffenderweise sogar mit „Generell“ beginnende: „Generell sind ein zunehmender Abbau von Monopolen und eine Öffnung der Märkte erklärtes politisches Ziel unserer Partei.“
Der Piratenpartei zugutehalten muss man, dass sie sich in diesem Abschnitt kurz einmal mit einem lebensbedrohlichen Problem beschäftigen (oder es zumindest am Rande streifen): „Patente auf Pharmazeutika haben darüber hinaus zum Teil ethisch
höchst verwerfliche Auswirkungen.“ heißt es. Ob dies die Lösung der medizinischen Unterversorgung der Dritten Welt ist sei dahingestellt, zumindest macht man sich Gedanken.
Transparenz des Staatswesens:
„Immer mehr Informationen werden angehäuft, die in immer stärkerer Weise miteinander verknüpft werden. Verknüpfte Informationen aber werden zu Wissen, Wissen wiederum bedeutet Macht.“ Das ist so fachlich nicht ganz richtig. Angehäuft werden Daten, verknüpfte Daten werden zu Information durch Interpretation des Menschen. Das was der Mensch daraus macht ist Wissen, und kann weder gespeichert werden, noch wirklich erklärt. Aber das nur am Rande. Die Folgende Argumentation ist natürlich simpel: Wissen ist Macht, also müssen Alle alles Wissen, sonst gibt es nur wenige Mächtige „Der Einblick in die Arbeit von Verwaltung und Politik auf allen Ebenen der staatlichen Ordnung ist daher ein fundamentales Bürgerrecht und muss zum Wohle der freiheitlichen Ordnung entsprechend garantiert, geschützt und durchgesetzt werden.“ Tatsächlich glaube ich, dass es notwendig ist, gewisse Dinge geheim zu halten, deshalb gibt es Geheimdienste, allerdings stimmt die Partei mir da zu (wenn auch etwas später) als sie Geheimhaltung im Sinne der nationalen Sicherheit einräumt. „Verwaltung und Politik müssen endlich auch in der Hinsicht ihrer Transparenz gegenüber dem Bürger ihren Dienstleistungscharakter anerkennen und sich grundlegend darauf ausrichten, einen Informationszugang für die Bürger effizient, komfortabel und mit niedrigen Kosten zu ermöglichen.“ Alles was ich sagen will ist http://www.kandidatenwatch.de
Open Acces:
„Aus dem Staatshaushalt wird eine Vielzahl von schöpferischen Tätigkeiten finanziert, die als Produkt urheberrechtlich geschützte Werke hervorbringen. Da diese Werke von der Allgemeinheit finanziert werden, sollten sie auch der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stehen.“ Da kann man nichts gegen sagen. Außer natürlich, dass der Staat dann auch den Druck und die Verteilung des Werkes Zahlen muss wozu er wohl kaum bereit währe. Aber wenn, super.
Infrastrukturmonopole:
„Mangelnde Kommunikationsmöglichkeiten begünstigen totalitäre Systeme, wohin  gegen vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten die Wirtschaft, den Wohlstand, die Bildung und die Freiheitlichkeit beflügeln.“ Ist natürlich so weder beweisbar noch widerlegbar, klingt aber gut. „Künstlich geschaffene Monopole auf Kommunikationswege verhindern diesen technischen Fortschritt.“ Persönlich wünsche ich mir manchmal etwas mehr Monopole, wenn nicht nur duzende Internetbetreiber, sondern auch die Überträger von TV und Strom  mir Internet andrehen wollen. Tatsächlich gibt es kaum noch Monopole, und das Parteiprogram bleibt Beispiele schuldig. Die Telekom verlor ihr Monopol 1998, die Post bereits davor. Strom kann jeder beziehen von wo er möchte und an konkurrierenden Radio und TV-Kanälen mangelt es nicht. Das Monopol auf Gewallt hat der Staat und das ist gut so, die bahnversorgung wird dort, wo sie demonopolisiert wird eher schlechter. Monopole im Gesundheits- und Bildungswesen sind absolut notwendig. Monopole, das ist alles was ich sagen will, können auch was Gutes sein, vielleicht muss man manchmal über den informationstechnologischen Tellerrand hinwegsehen.
„Die Kontrolle der kommunizierten Information zerstört die Grundlagen einer funktionierenden Demokratie.“ Auch wenn aus dem bisherigen Text bei mir nicht der Eindruck entstanden war, dass die Piraten die Bundesrepublik als „funktionierende Demokratie“ betrachten, so ist diese These sicherlich einige Diskussion wert. Ich glaube eine funktionierende Demokratie beruht auf Gesetzen. Information, welche gegen Gesetze verstößt, dürfen an ihrer Übertragung gehindert werden. Wie dies technisch umsetzbar ist, ist eine Frage die sicherlich noch lange Zeit viele Menschen beschäftigen wird.
Abschließend: Das Parteiprogram ist nicht nur schlecht, aber es ist in seiner Breite absolut unzureichend, oft viel zu allgemein und ich stimme meist einfach nicht zu. Das soll niemanden davon abhalten die Piratenpartei zu wählen, wird mich aber davon abhalten. Es ist wirklich nicht, dass das Recht auf Privatsphäre nicht ein zentrales Thema das 21. Jahrhunderts sein wird, denn es wird. Es ist lediglich, dass noch niemand ausgereifte Ideen hat. Die Piratenpartei hat mit dem, was sie in ihrer Präambel schreibt recht: Das Tempo der Entwicklung überfordert derzeit alle. Es gibt wichtiges zu tun, politisch wie gesellschaftlich und eine Partei die lediglich ein Thema anspricht ist meine Stimme nicht wert. Alle demokratischen Parteien machen sich Gedanken zum Thema Privatsphäre, und in alle Parteien werden diese Ideen reifen. Es wird immer Schnellschüsse geben, wie das vieldiskutierte Sperren von Internetseiten. Es wird immer dumme und populistische Ideen geben, wie es sie in jedem anderen Bereich der Politik gegeben hat. Die nächsten Wahlen werden zeigen, was das Volk davon hallt, die Gerichte werden beurteilen ob sie gesetzlich vereinbar sind. An ein paar Internet Seiten wird die Freiheit nicht zerbrechen, und wer immer Wolf schreit wird irgendwann nicht mehr ernst genommen.
Eine finktionale Figur hat mal am besten zusammengefasst, was ich zu all dem sage: „[We] got some real honest-to-god battles to fight […]. I don’t have time for the cosmetic ones.”
P.S. ich weiß, nach hinten hin wird die Kritik am Program etwas unspritzig und etwas uninspiriert. Ich war ehrlich gesagt etwas müde. Es muss ja auch nicht alles Dinner-Teater sein. Wichtig ist, lest es euch alles selbst durch, bildet euch eure eigene Meinung. Selbige (und jegliche Kritik an meiner Kritik, die es sicherlich reichlich geben wird, und vieles davon sicherlich absolut valide) kann gerne in den Kommentaren hinterlassen werden, dafür sind sie ja da.
Ich bitte allerdings um einen zivilen Umgangston. Ich weiß, das Thema ist für viele Leute sehr wichtig, ich weiß auch, als Blogger vertrete ich hier eher eine Randmeinung. Solange ihr eure Meinung in einer Form darlegt die mich nicht beleidigt (und es ist recht schwer mich zu beleidigen) seid ihr dazu eingeladen.

Dienstag, 19. Mai 2009

Ron Silver im Alter von 62 Jahren verstorben

Der mir, und sicherlich auch dem einen oder anderen Lesern dieses Blogs, als Wahlkampfstratege Bruno Gianelli aus West Wing bekannte Schauspieler Ron Silver ist gestern im Alter von 62 Jahren gestorben. In der Serie “The West Wing” hatte er in der dritten, vierten und siebten Staffel einen Wahlkampfstrategen gespielt, der zwar die Wiederwahl für den demokratischen Präsidenten sichert, vier Jahre später aber für den republikanischen Kandidaten kämpft.
Im wirklichen Leben waren Silvers politische Allianzen ähnlich komplex, zwar galt er als Anhänger von Bill Clinton, unterstützte aber George Bush ab 2001 beim Thema der Irak-Politik und unterstütze den Krieg. 2008 allerdings wählte Silver den demokratischen Kandidaten Barack Obama.
Neben seiner Karier als Schauspieler in Filmen wie “Timecop”, “Find Me Guilty”, “Ali” und “Kissinger and Nixon” sowie vielen Serien und Theaterstücken war Silver auch als Regisseur und Produzent tätig. Er erhielt mehrere Emmy und Tony Nominierungen.
Er verstarb in New York an Speiseröhrenkrebs.