Donnerstag, 10. Januar 2008

Captains, Penalties, Super-Tuesday… A Guide To US-Democaracy

Also zum zweiten Teil meines “Guide To US-Democracy” wo ich durch die Ereignisse der US Wahl führe. Wenn du den ersten Teil verpasst hast, in welchem ich Caucuses und Primaries erkläre, den gibt es hier.
Wenn man sich die Kernbegriffe des heutigen Artikels ansieht, so wird man erst einmal an Sport denken. Aber es geht auch weiterhin nur um den Prozess einen Präsidentschaftskandidaten aus jeder Partei zu extrahieren. Erst einmal möchte ich einen Begriff nachtragen. Den des sogenannten “Precinct Captains” (Fans von “The West Wing” mögen sich erinnern, das VP Hoines anfang der vierten Staffel Probleme macht, in dem er solche frühzeitig für sich gewinnt), dessen Rolle ist in einem Caucus nämlich durchaus relevant. Er ist der Anführer der Gruppe für einen bestimmten Kandidaten. Das heißt pro Precinct gibt es pro Kandidaten eine solche Person. Diese sind durchaus wichtig, denn wenn ein Kandidat unter 15% gekommen ist, und dessen Unterstützer sich einen anderen Kandidat suchen müssen, so ist es meist Aufgabe der Captains diese freien Delegierten zu überzeugen.
Doch kommen wir zum Eigentlichen Thema für heute: Den National Conventions und der Frage wer dort alles hin geht. Eigentlich senden die Bundesstaaten der USA, nachdem sie festgelegt haben, wen ihre Bürger unterstützen Delegierte entsprechend ihrer Population in die Convention. Dies erscheint auch nur Fair, ist dieses Jahr aber nicht unbedingt der Fall, und dass ist, wo Penalties relevant werden.
Denn gegen den Willen der Partei haben einige Bundesstaaten sich gegen den Festgelegten Kalender der Vorwahlen gewendet (darunter Wyoming, die vor einiger Zeit bereits eine Primary hatten) um dies zu unterbinden zieht die Partei diesen Staaten delegierte ab. Viele Seiten, die Delegierte zählen ignorieren dies, da man ein wenig davon ausgeht, das die Parteien noch vor der National Comvention diese Strafen wieder Rückgängig machen. Manche Seiten zählen beides. Ich werde mich bemühen die Penalties einzubeziehen solange sie gelten.
Doch Penalties hin oder her, es gibt ein Datum, dass die national Convention beider Parteien bestimmen wird, wie kein anderes: der 05. Februar 2008, auch Super Tuesday genannt. 25 Primaries /Caucuses finden an diesem Datum statt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ist das Rennen um die Kandidatur nach diesem Datum entschieden. Doch wenn nicht, auch danach finden noch reichlich Vorwahlen statt.
Im August/September kommt dann die Convention selbst. Der Kandidat ist zu diesem Zeitpunkt üblicherweise entschieden und das ganze ist ein gigantisches Medienspektakel, besonders spannend ist es aber natürlich dann, wenn noch nicht entschieden ist wen die Teilnehmer wählen werden. Wer das bisherige gelesen hat, wird sich Fragen, wie kann es sein, dass man vorher nicht weiß, wer gewählt wird, haben doch die Staaten Delegierte entsannt, die für einen bestimmten Kandidaten wählen werden. Zwar ist richtig, dass viele der Delegierten einem Kandidaten zugeordnet werden können (man spricht von “pledged delegates”) aber zu diesen Delegierten kommen noch eine ganze reihe anderer Teilnehmer. Das Vorgehen bei diesen Conventions ist bei den Beiden Parteien leicht unterschiedlich.
  • Bei den Demokraten sind beim Parteitag, der 25. bis 28. August in Boston stattfindet werden 4049 Delegierte Teilnehmen (2025 reichen also für ein Sieg), wobei auch diese Zahlen leicht variieren, je nachdem ob man Penalties einrechnet. 3253 Dieser Delegierten sind pledged, sollten also für einen bestimmten Kandidaten wählen. Auch diese allerdings können sich umentscheiden, insbesondere wenn ihr Kandidat aus dem Rennen fällt.
    Die restlichen 796 Delegierten sind die sogenannten “Superdelegates” also Superdelegierte. Diese Delegierten stehen von Anfang an Fest, es sind wichtige Parteizugehörige, Senatoren, Congressmen und ehemalige Präsidenten. Sie müssen ihre Präferenz für irgend einen Kandidaten nicht erklären, oft ist aber bekannt für wen sie stimmen.
    Die Superdelegierten gehören auch immer irgend einem Bundesstaat zu, so Hat New Hampshire z.B. Insgesamt 27 Delegierte zu verteilen, davon 22 normale, und 5 Superdelegierte.
  • Bei der republikanischen Partei ist das Verfahren ähnlich, die Spezifika und Begriffe aber etwas unterschiedlich. Der gesamte Parteitag hat nur 2380 Teilnehmer, man unterscheidet dabei pledged- und unpledged delegates. Die pledged delegates erfüllen die selbe Funktion, und werden auf die selbe Art gefunden wie bei den Demokraten, über Primaries und Caucuses, die unpledged delegates sind eigentlich das, was bei den Demokraten die Superdelegierten sind. Der Offizielle begriff für diese gruppe ist übrigens unpledged RNC member delegates (RNC = Republican National Comittee).
Und so setzten sich dann also die Conventions der Parteien zusammen.
Was dann auf diesen Versammlungen geschieht, und erst recht, was danach, werde ich das nächste mal durchgehen.

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