Montag, 4. August 2008

WAAAAAACKEN!!!!!!

Nach dem Berlin Trip hatte ich nur wenige tage zur Erholung, am Mittwoch morgen setzte sich dann eine Kolone aus 3 Autos aus Lübeck in Richtung eines kleinen Ortes im Zentrum von Schleswig Holstein in Bewegung: Wacken. Für einige Tage ist das Dorf Zentrum der Metal-Welt.
Wir Treffen am Mittwoch gegen 9 ein. Es ist verhältnismäßig wenig los. Auf dem Zeltplatz sind zwar schon große Mengen an Campern, aber noch kommt man ohne Stau in den Ort und auf den Platz. Am Mittwoch spielen noch keine Bands. Wir bauen unsere Zelte auf und machen es uns bequem. Später hohlt man sich die Bänzel, die Armbänder welche einem den Zutritt aufs Gelände erlauben, dann geht es in den Ort zum T-Shirt kaufen (Natürlich sind sie ausverkauft in der Größe die ich will) und das Gelände ansehen.
DasGelaende
Das Gelände, markiert ist die approximierte Position
unserer Zelte.
Den Rest des Tages verbringen wir mit dem Veranstalten von Nudelturnieren. Wir haben mehrere Schaumstoff-Schwimmnudeln bei Aldi gekauft, hält man sich diese vorne an die Hose und fechtet erhält man ein äußerst infantiles, aber mindestens ebenso unterhaltsames Spiel. Erst kämpfen wir gegeneinander, dann bringen wir Passanten dazu gegeneinander anzutreten. Dem Gewinner winkt ein halber Lieter Bier.
Nudeln
Nudeln.  Ab  2012 olympisch.
Während ich den Abend ruhig ausklingen lasse (was gar nicht metal ist) geben sich andere die Kante gleich für mich mit. Irgendwann gegen Halb 2 kriecht ein Mitbewohner meiner Zeltstadt in mein Vorzelt. Ich denke erst jemand will mich beklauen, bis ich erkenne wer es ist. Auf die Frage was er wolle reagiert ernicht. Versucht sich aufzurichten, fällt hin,  kriecht ins Zelt. Erneute Fragen, keine Antwort. Das Zelt ist groß, ich lass ihn liegen und schlafe weiter. In den nächsten Stunden wacht er gelegentlich auf, sucht irgendwas in meinen Taschen, kriecht aus dem Zelt, kommt Minuten später wieder. Wenn ich ihn etwas frage wiederholt er immer nur langsam die Frage. Es dauert bis 4  ihr bis er versteht, dass er auch ein eigenes Zelt hat.
Gegen halb sieben ist es plötzlich mal ganz still. Es ist eigentlich nie auch nur ruhig auf Wacken, aber jetzt ist es still. Die letzten Parties scheinen vorbei. In wenigen Stunden dröhnen aus tausenden Zelten und Wohnwagen die Gitarren, aber jetzt für ein paar Minuten zumindest ist es einmal wirklich still in der Zeltstadt.
Donnerstag. Abends werden Iron Maiden spielen, doch bis dahin ist viel Zeit. Nachdem die Nudeln bereits am gestrigen Tag zum Einsatz  gekommen sind, kommt einigen eine Idee wie sie heute die Zeit verbringen. Sie stellen ihre Stühle an den Wegesrand und bewerten mit beschriebenen Papptellern die Passanten. Ich gehe noch einmal los um nach T-Shirts zu schauen, natürlich wieder kein Glück.
Vor Maiden spielen Avenged Sevenfold, die ich eigentlich nicht sehen wollte, aber weil ich schon auf dem Gelände bin höre ich ein paar Lieder. Die Band ist gut, ich verbuche sie klar als erste Entdeckung des Festivals. Iron Maiden haben ein unerträglich langes Intro, einen Song vom Band und 2 Videos.
AvSev
Avenged Sevenfold
Der Auftritt danach ist makellos. Zwar bin ich kein Maiden-Fan, kenne kaum ein Lied der Band, aber über Qualität kann man man hier wohl kaum streiten.

Die Nacht verläuft diesmal ohne größere Störungen.
Für den Freitag ist ein anstrengendes Programm geplant. Ab dem Nachmittag bis tief in die Nacht sind nahezu durchgängig sehenswerte Auftritte auf einer der 4 Bühnen. Der Tag beginnt viel zu heiß. Schon die letzten Tage war das Wetter wenig gnädig, die Sonne scheint ohne Unterbrechung. Am Mittag geht es ins Partyzelt, auf der Bühne darin spielt die deutsche Band im Metal-Battle. Es ist viel viel viel zu heiß.
Als endlich am Nachmittag Wolken aufziehen sind wir alle etwas dankbar. Was folgt, ist dann doch nicht in jedermanns Interesse: Ein Wolkenbruch nach dem anderen geht zu Boden. Ein Zelt durchnässt vollständig.
Ab 17:20 spielt Soilwork, das ist natürlich ein Pflichttermin. Der Regen unterbricht kurzzeitig, ist aber schon gegen Abend, als Opeth spielt wieder zurück. Die Regenponchos die man erhält erweisen sich als äußerst nützlich. Ich gehe zurück zum Zeltplatz wo ich mich mit den Leuten treffen wollte um dann zu Children of Bodom zu gehen, als ich ankomme sind sie schon wieder gegangen. Ich erhole mich eine Weile bis ich dann zu COB gehe, ich sehe sie noch ihre letzten paar Songs spielen, darunter ein Cover von Rihannas “Umbrella”.
gelände2
Das Gelände ist matschig…
Es geht zurück ins Zeltlager, weil ich nicht weiß, was den Abend noch kommt und wo, dann zurück zu Van Canto, die als zweite Entdeckung zu vermelden sind. Van Canto spielt Acapella-Metal, und das richtig gut. Das einzige Instrument ist ein Schlagzeug, alles andere wird mithilfe der Stimme erzeugt. “Bards Songs”, im original von Blind Guardian, klingt besser als das Original, auch die Eigenkompositionen sind recht gut, zwar etwas sehr Pathos geladen, aber Live ein großartiges Erlebnis.
Den überblick mal wieder verlierend gehe ich wieder zurück in die Zeltstadt, bekomme gesagt, dass die Excrematory Grindfuckers später noch spielen, warte also und laufe dann zum Festivalgelände zurück. Um 3 ist dann alles vorbei, ein letztes mal zurück in die Zeltstadt. Meine Füße tun weh.
Der letzte Wacken Tag ist ein wenig entspannter, erst gegen Abend spielen At The Gates, der einzig wirklich interessante Auftritt des Tages. Die Zeitvertreibungaktion des Tages ist Seilspringen. Wieder werden Passanten gebeten teilzunehmen, wer den Rekord bricht erhält ein Bier. Verschiedenste mehr oder weniger besoffene Menschen versuchen sich. Danach wird gepackt, der Plan ist noch in der Nacht zu fahren um die morgendlichen Staus zu vermeiden.
At The Gates ist unglaublich. Die Band die es sei 1995 nicht mehr gibt rockt dennoch maßlos.  Eine Stunde gigantischer Circle- und Moshpitts später bin ich komplett durchgeschwitzt. Zum Abschluss des Festivals schaue ich mir dann noch Nightwish an. Noch nie konnte ich wirklich was mit dieser Band Anfangen, und der Auftritt bestätigt mich in dieser Meinung.
Nach dem Auftritt geht es in die Autos. Auf den Abschlussauftritt von Lordi verzichten wir gerne.

Und das war das Wacken Open Air 2008. Anstrengend, heiß, laut, alles was man sich erhoffen konnte.

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